Erste Hauptversammlung seit drei Jahren
Kommando mit herausragendem Wahlergebnis im Amt bestätigt
Seit der letzten Hauptversammlung am 16. März 2019 ist viel Zeit vergangen. Daher hatte Kommandant Marco Krupp auch gleich drei Jahresberichte im Gepäck. Nach der Eröffnung durch den Spielmannszug unter der Leitung von Stefan Walz, fasste er die wichtigsten Zahlen zusammen.
Die Pandemie stellte die gesamte Feuerwehr vor große Herausforderungen. Gerade die Kameradschaft, die so wichtig für die Zusammenarbeit der Einsatzmannschaft ist, litt sehr in den vergangenen Monaten, jedoch konnte die Einsatzbereitschaft über die gesamte Zeit sichergestellt werden. Freudig blickte Krupp schon mal in die Zukunft und freute sich, dass es heute möglich ist diese Hauptversammlung in Präsenz abzuhalten.
Im vergangenen Jahr rückte die Feuerwehr Brühl zu insgesamt 206 Einsätzen im Dienste der Öffentlichkeit aus. Dies entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 37 Einsätzen. Verursacht wurde diese Entwicklung im Wesentlichen durch einen leichten Rückgang bei den Brandeinsätzen. Trotz einem Hochwasser im Januar/Februar und einem Unwetter mit anschließendem Hochwasser im Juli sank die Zahl bei den Hilfeleistungseinsätzen extrem. Auch die Fehlalarmierungen gingen etwas zurück.
Marco Krupp dankte an dieser Stelle der Gemeindeverwaltung sowie den Gemeinderätinnen und Gemeinderäten für ihr Engagement, die trotz angespannter Haushaltslage, im Sinne der Brühler Bevölkerung die Feuerwehr immer wieder unterstützten. So konnte im September ein neuer Mannschaftstransportwagen und ein neues Rettungsboot mit Anhänger bei einer kleinen Einweihung auf dem Übungsgelände in Dienst gestellt werden. Besonderen Dank richtete er an die Brühler Bevölkerung, die leider wie in jedem Jahr oftmals in der Nachtruhe durch ausrückende Fahrzeuge gestört wurde und trotzdem immer die Wehr unterstützte. Er dankte auch den Arbeitgeber und den Familien der Wehrleute, die im letzten Jahr auf Ihre Mitarbeiter bzw. Partner/Elternteil verzichten mussten. Trotz der vielen Einsätze und Anforderungen können sich die Bürger der Gemeinde Brühl auf eine motivierte und bestens ausgebildete Mannschaft verlassen, die zu jeder Tages- und Nachtzeit bereit ist, Ihre Freizeit für in Not geratene Bürger und Bürgerinnen, Tiere sowie zum Schutz der Umwelt, zu opfern.
Ein detaillierter Blick auf die Einsatzentwicklung zeigt, dass die Wehr 32 Mal zu Brandeinsätzen gerufen wurde. Bei 21 Einsätzen handelte es sich um Kleinbrände und 11 Alarme waren Mittel- bzw. Großbrände. Bei allen Schadensfeuern entstand durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr nur relativ geringer Sachschaden. Ein Rückgang war bei den technischen Hilfeleistungseinsätzen zu verzeichnen, diese sanken auf 162 Einsätzen (Vorjahr 190). Dazu zählen Tierrettung, Beseitigung von Öl- und Kraftstoffspuren, Gefahrguteinsätze, Verkehrsunfälle, Notöffnungen, sonstige Hilfeleistungen, Sicherheitswachdienste und Hochwasserschutz. Die Gemeinde Brühl blieb 2021 von Hochwasser nicht verschont. So musste die Feuerwehr Brühl zu über 60 Hochwassereinsätzen ausrücken. Nach einem starken Sommerunwetter im Juli wurden die Brühler Wehrleute zu diversen vollgelaufenen Kellern alarmiert. Dabei wurde die Brühler Wehr durch die Feuerwehren aus Ketsch und Plankstadt unterstützt.
Bei den 206 Einsätzen mussten 19 Personen gerettet und/oder bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes erstversorgt werden. Die Zusammenarbeit mit Rettungsdienst und Notärzten, dem DRK-Ortsverein, der Polizei, dem Ordnungsamt, anderen Rettungsdiensten und Feuerwehren funktioniert vorbildlich. Marco Krupp dankte allen Organisationen für die gute Zusammenarbeit. Das 1. Einsatzfahrzeug rückte durchschnittlich 4,1 Minuten nach der Alarmierung über Funkmeldeempfänger zur Einsatzstelle aus – und das, obwohl teilweise keine Notsituation bestand. Somit traf die Feuerwehr im gesamten Ortsgebiet spätestens 11 Minuten nach der Alarmierung am Einsatzort ein. Zum Abschluss dankte Marco Krupp allen Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Brühl für Ihr Engagement, welches auch durch die Corona-Pandemie nicht gebrochen wurde.
Bürgermeister Dr. Ralf Göck freute sich in seinen Grußworten, dass diese Veranstaltung unter Einhaltung der aktuellen Corona Bestimmungen stattfinden kann. Er mahnte aber auch zur Vorsicht, da aktuell die Zahlen in Brühl rasant steigen und die Gemeinde Brühl unbedingt eine einsatzfähige Feuerwehr benötigt. Er dankte allen Mitgliedern der verschiedenen Abteilungen der Feuerwehr für Ihr Engagement, besonders die Leistung der Jugend hob er lobend hervor. Auch der Spielmannszug ist ein Aushängeschild für Brühl, der weit über die Gemeindegrenzen bekannt ist.
Nach dem Bericht der Jugendabteilung durch Sebastian Magnussen, dem Bericht des Spielmannszuges durch Stefan Walz und dem Bericht der Alters- und Reservemannschaft durch Dieter Ley folgte der Kassenbericht durch Thomas Kemptner und dessen einstimmige Entlastung.
Marco Krupp nutzte den feierlichen Rahmen um anstehende Beförderungen vorzunehmen und zusammen mit Bürgermeister Dr. Ralf Göck Ehrungen nachzuholen. So erhielt Oliver Seibert die Ehrennadel in Gold der Gemeinde Brühl für 30 Jahre Einsatzdienst und Harald Schuhmacher die goldenen Ehrennadel vom Kreisfeuerwehrverband Rhein Neckar für 40 Jahre Feuerwehrdienst. Zum Feuerwehrmann befördert wurden Timothy Faber, Leon Müller, Özen Mustafa, Ron Pregartner, Nico Seibert, Moritz Willer, Lars Wiloth und Lukas Wolz. Zum Oberfeuerwehrmann wurden Christoph Hemmerich, Florian Hettler, Christopher Mack und Marc Palmieri ernannt. Torben Wedel wurde zum Hauptfeuerwehrmann befördert und Christian Deutsch und Sebastian Magnussen sind zukünftig Löschmeister.
In den Anschließenden Wahlen wurde Feuerwehrkommandant Marco Krupp und seine Stellvertreter Benjamin Noller und Harald Schuhmacher mit einer überwältigenden Mehrheit von der Mannschaft im Amt bestätigt. Dies zeigt, dass sie es trotz der schwierigen Zeit geschafft haben, die großen Fußstapfen ihrer Vorgänger auszufüllen und den Wandel hin zu einer modernen und schlagkräftigen Feuerwehr fortzuführen. Zukünftig werden Sie durch den neu gewählten Feuerwehrausschuss unterstütz, der neben den festen Mitgliedern durch Cort Bröcker, Ariane Fischer, Christoph Hemmerich, Ulrich Mehrer, Torben Wedel und Mathias Wiloth gebildet wird. Für die Ämter des Kassierer/in, Schriftführer/in und deren Stellvertreter wurden durch die Versammlung Vorschläge unterbreitet, die in der nächsten Ausschusssitzung ernannt werden.
Abschließend dankte Marco Krupp allen Anwesenden und schloss die Hauptversammlung mit den Worten: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr, einer für alle, alle für einen“