Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause traf sich die Freiwillige Feuerwehr Brühl am vergangenen Wochenende endlich wieder zu einem Familien- und Ehrungsabend. Die Kameraden waren sehr froh, endlich – wenn auch mit Maske und 3G-Regel – wieder zusammenkommen zu dürfen. Der Familien- und Ehrungsabend ist für alle Beteiligten immer ein ganz besonderes Ereignis. Kameraden werden für langjähriges Engagement ausgezeichnet und gleichzeitig steht das gesellige Beisammensein mit den Familien im Mittelpunkt.
„Als ich am 12. Oktober 2019 hier zum letzten Mal moderierte, hatte keiner von uns die Vorahnung, dass wir eine fast 18-monatige Zwangspause unserer Präsenzveranstaltungen einlegen mussten. Eine Zwangspause, die unser wichtigstes gemeinsames Fundament in einer Freiwilligen Feuerwehr unterbrach, nämlich die Kameradschaft“, betonte Kommandant Marco Krupp eingangs. Er dankte Bürgermeister Dr. Ralf Göck, den Gemeinderäten Gabriele Rösch, Ursula Calero, Heidi Sennwitz und Peter Frank sowie Ordnungsamtsleiter Jochen Ungerer und den Kameraden mit ihren Familien für ihr Kommen.
Die Kameradschaft, das sei der gemeinsame Nenner aller Abteilungen. Sei es in der Jugendfeuerwehr oder dem Spielmannszug, der an diesem Abend einmal mehr die musikalische Eröffnung übernahm. Bei der Einsatzmannschaft sei die Kameradschaft sogar eine Pflichtaufgabe jedes Angehörigen. „Sie ist Urvertrauen der Kameraden untereinander und das blinde und gegenseitige Einstehen dem Kameraden gegenüber, wenn dieser Hilfe benötigt oder selbst in Gefahr ist“, führte Krupp weiter aus. Anschließend dankte er allen Kameraden für die geleistete Arbeit.
Bürgermeister Dr. Ralf Göck sprach in seinem Grußwort die erst kürzlich eingeweihten Fahrzeuge an und freute sich, dass in der frisch sanierten Festhalle das soziale Leben nun wieder startet. Er dankte nicht nur den Feuerwehrangehörigen, sondern auch ihren Familien und Partnerinnen und Partnern. „Ihr meistert viele Einsätze – man hat es vor allem beim Hochwasser gesehen, als auch die neue Drohne zum Einsatz kam“, nannte Göck ein Beispiel. Froh sei er auch über die neuen Pächter der Ratsstube, die an diesem Abend das Essen zubereiteten.
Andreas Schließer, Stabführer des Spielmannszuges, trat nicht nur zu Beginn mit seinen Spielleuten auf, sondern richtete auch selbst Grußworte an die Anwesenden. Groß sei die Freude, dass die Onlinetreffen ein Ende haben und stattdessen persönlicher Kontakt wieder möglich ist. Einige Mitglieder habe der Zug während der Pandemie verloren, die Freude am Musizieren aber sei geblieben. So konnte er Kreisstabführer Armin Schmitt, der ebenfalls gekommen war, auch zusichern, dass die Musiker aus Brühl bei der kommenden Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes in Hockenheim auftreten werden. Schmitt ehrte auch zwei langjährige Spielleute aus dem Zug: Günter Kummelt ist bereits seit über 50 Jahren dabei und Axel Schließer seit über zehn Jahren.
Geehrt wurde auch in den Reihen der Einsatzmannschaft. Für 25 Jahre Feuerwehrdienst bekamen Sascha Engel und Timo Sattig das Ehrenzeichen in Silber des Landes Baden-Württemberg verliehen und Oliver Seibert freute sich für 30 Jahre Dienst über die Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes in Gold. Für ganze 40 Jahre aktives Engagement wurden Dean Faber, Stefan Hemmerich, Andreas Schließer und Stefan Mehlich mit dem Ehrenzeichen in Gold des Landes Baden-Württemberg und Harald Schuhmacher mit der Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes ausgezeichnet. Eine besondere Ehrung bekam zusätzlich Stabführer Andreas Schließer: das Ehrenkreuz in Silber des Kreisfeuerwehrverbandes.
Jugendwart Sebastian Magnussen berichtete außerdem von der Arbeit der Jugendfeuerwehr. Hauptaufgabe sei, Kinder und Jugendliche für eines der wichtigsten Ehrenämter zu begeistern. Dass das ganz wunderbar gelingt, sieht man an den fünf jungen Erwachsenen, die im Anschluss aus der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung übernommen wurden. Timothy Faber, Ron Pregartner, Nico Seibert, Moritz Willer und Lars Wiloth tauschten symbolisch ihr Schiffchen gegen eine Schirmmütze und wurden damit offiziell der aktiven Wehr übergeben. Carsten Rupp von der Jugendfeuerwehr Rhein-Neckar-Kreis ehrte zudem einige Jugendleiter für ihre Aktivitäten. Sebastian Magnussen, Oliver Seibert, Torben Wedel, Elyes Benkacimi und Mathias Wiloth würden hervorragende Jugendarbeit leisten und hätten sich die Ehrung somit absolut verdient.
Im Anschluss saßen die Kameraden in geselliger Runde beisammen und ließen die Kameradschaft untereinander aufleben.