An Nachwuchs mangelt es unserer Feuerwehr nicht. Das lässt sich zumindest mit Blick auf die fünf Jugendlichen festhalten, die beim Familien- und Ehrungsabend der Wehr von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung übernommen worden sind. Jugendwart Torben Wedel berichtete außerdem davon, dass in diesem Jahr bereits zwölf neue Jungen und Mädchen der Jugendabteilung beigetreten sind. „Die heutigen Investitionen in den Jugendbereich sind allemal Investitionen in die Einsatzmannschaft von morgen“, betonte Kommandant Marco Krupp.

Er erklärte nach der musikalischen Eröffnung des Spielmannszuges unter der Stabführung von Andreas Schließer, dass die Feuerwehr in diesem Jahr bislang auf 149 Einsätze gefahren ist. Das Spektrum reichte von Bränden und Hilfeleistungen bis hin zu Hochwasseralarmen und Sturmschäden. Das Einsatzaufkommen steige stetig von Jahr zu Jahr, ebenfalls die Qualität der Einsätze. Zum einen verlasse sich der Mensch in der heutigen Zeit immer mehr darauf, dass bei großen und kleinen Problemen schnell Hilfe von staatlicher Seite komme. So durfte die Wehr bei vielen kuriosen Meldungen einschreiten. „Vom feststeckenden Ring auf einem geschwollenen Finger, von großen ,exotischen’ Spinnen in der Wohnung, einer Betonspur auf der Fahrbahn – und noch einige Einsätze mehr, die sich im ersten Moment nicht zuerst als ordinäre Aufgaben der Feuerwehr einordnen lassen“, erklärte Krupp.

Zum anderen würden auch stetig die Einsätze der sogenannten Flächenlagen steigen, welche durch starke Wetterereignisse hervorgerufen werden, wie zum Beispiel von Wasser vollgelaufene Keller nach einem Starkregen. „In Verbindung mit den immer häufigeren niederschlagsärmeren Sommermonaten, bei denen Brände durch Dürre die Wehr fordern, sind dies alles die Zeichen des Klimawandels, die wir leider aus unserer langjährigen Einsatzstatistik schon sehr gut ableiten können“, meinte der Kommandant.

Hinzu komme der technologische Wandel. Themen wie energetische Sanierungen von Wohngebäuden und die aufkommende Elektromobilität hätten demnach einen hohen Einfluss auf die Qualität der Einsätze, auf die sich die Wehr technisch und taktisch vorbereiten müsse. „Die Kernaufgaben der Wehr haben sich nicht geändert, aber die Randbedingungen und die Häufigkeit der Einsätze sind andere“, fasste Krupp zusammen. 

Krupp sprach explizit den Feuerwehrbedarfsplan an, der in diesem Jahr erarbeitet wurde. Dieser gleiche das Gefahrenpotential der Gemeinde mit dem Stand der Feuerwehr ab und zeige auf, wo Handlungsbedarf besteht. „Hier bitte ich die politischen Entscheidungsträger, auch in Zeiten von sehr knappen finanziellen Haushaltsmitteln, nicht an der falschen Stelle zu sparen und den Handlungsempfehlungen des Feuerwehrbedarfsplanes zu folgen“, machte der Kommandant deutlich.

Er richtete den Blick auch in die Zukunft, denn die Feuerwehr feiert 2025 ihr 125-jähriges und der Spielmannszug sein 100-jähriges Bestehen. Dazu soll am 29. März bei einem Festakt in der Festhalle auf die Geschichte der Wehr und des Spielmannszuges zurückgeblickt werden. Richtig gefeiert werden soll dann vom 26. bis zum 28. September, wenn der Schwimmbadparkplatz in eine Festmeile mit Live-Musik verwandelt wird. In den dunklen Abendstunden am 31. Oktober wird außerdem ein Halloween-Nachtumzug durch die die Straßen des Ortes ziehen. Zu guter Letzt plant die Feuerwehr, sich mit einer Kranzniederlegung am Totensonntag zu beteiligen.

Bürgermeister Dr. Ralf Göck hatte ebenfalls nur liebe Worte für die „Feuerwehrfamilie“ übrig. Er hob hervor, wie stark und routiniert die Feuerwehr die Einsätze bestreite. „Die Brühler Bürger dürfen sich sicher fühlen mit dieser starken Wehr“, sagte er. Wenn Not am Mann sei, seien alle da, um zu helfen. Das sehe man jedes Jahr auch bei den Tagen der offenen Tür, wenn von der Jugend über die Aktiven zu den Familien und dem Spielmannszug bis hin zur Altersmannschaft  alle anpacken.

Einzeln dankte Krupp allen Abteilungen, den Kameradinnen und Kameraden sowie deren Familien. Anschließend ehrten er, Kreisstabführerin Manuela Beer sowie Christiane Staab und Bürgermeister Dr. Ralf Göck Kameradinnen und Kameraden für ihre langjährigen Verdienste. Allen voran Hans-Dieter Ley, der die Ehrennadel in Gold für 60 Jahre Feuerwehrzugehörigkeit vom Kreisfeuerwehrverband verliehen bekam. Die Ehrennadel in Gold für 40 Jahre in der Feuerwehr bekamen Thomas Kemptner, Frank Zobeley, Dean Faber, Andreas Schließer und Stefan Mehlich und für 40 Jahre im Spielmannszug Joachim Brokmeier überreicht. Für ihr Engagement in den vergangenen 30 Jahren wurde Melanie Schuhmacher sowohl vom Kreisfeuerverband als auch von der Gemeinde geehrt.  Kommandant Marco Krupp konnte sich über das Ehrenzeichen in Silber des Landes Baden-Württemberg freuen.

Von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung übernommen. Wurden Victoria Kemptner, Lennox Kirchberger, Florian Mehrer, Johanna Schmiedel und Maurice Simon. Die Feuerwehr Brühl wünscht ihnen alles Gute für die kommenden Einsätze und gratuliert allen Geehrten ganz herzlich.