„Aktuell haben wir den 134. Einsatz gefahren. Das Einsatzspektrum reichte über Brände, Hilfeleistungen und Sturmschäden“, resümierte Marco Krupp, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr, beim Familienabend der Wehr. „In der heutigen Zeit verlassen sich die Menschen vor allem in Ballungsgebieten darauf, dass bei großen und kleinen Problemen schnell Hilfe von staatlicher Seite kommt.  Diese Entwicklung bekommt auch die Feuerwehr Brühl zu spüren, da die Einsatzzahl pro Jahr konstant im dreistelligen Bereich rangiert“, erklärte der Kommandant den Anwesenden. Darunter befanden sich Bürgermeister-Stellvertreterin Claudia Stauffer, Peter Frank, Gabriele Rösch und Selcuk Gök vom Gemeinderat,  Kreisjugendfeuerwehrwart René Gießer, Kreisstabführer Armin Schmitt von der Feuerwehrmusik und Tobias Kutning aus Malsch, dem Vertreter des Kreisfeuerwehrverbandes sowie Dagmar Fritz, die Vorsitzende des Ortsvereins des Roten Kreuz, Bereitschaftleiterin Vanessa Freund und Kameraden der Feuerwache Süd und der Nachbarwehr Ketsch.

Dieses Jahr sei die Brühler Feuerwehr zudem durch zwei Naturereignisse stark gefordert worden: Zum einen das Sturmtief Eberhard, dass im März über 20 Einsatzstellen und eine Wachbesetzung an einem eigentlich freien Sonntag sorgte und zum anderen der trockene Sommer mit den vielen Vegetationsbränden. Neben den Einsatzgeschehen innerhalb der Gemeinde standen auch Brandsicherheits-Wachdienste in Brühl und auf dem Hockenheimring auf dem Programm.

„Unsere zwei Feuerwehr-Seelsorger waren auch sehr gefordert. Cort Bröcker und Martina Kohl wurden bisher in diesem Jahr 17 mal alarmiert“, meinte Krupp und lobte die Arbeit der Seelsorger. Darüber hinaus stehe die Kommunikationsgruppe unter der Führung von René Gieser und Eike Seidler auch für interkommunale Einsätze zur Verfügung und bilde gemeinsam mit der Kommunaktionsgruppe der Feuerwehr Eppelheim die Unterkreisführungsgruppe. Der Kommandant lobte auch die Zusammenarbeit mit dem Ortsverein des deutschen roten Kreuzes. „Gemeinsam durch eine konsequente Zusammenarbeit haben wir die Machbarkeitsstudie Gerätehaus am Schrankenbuckel, die Anschaffung des Mannschaftstransportwagens und die neue Entschädigungssatzung auf den Weg gebracht“, erzählte Krupp. An dieser Stelle galt sein Dank vor allem dem  Gemeinderat. „Durch die genannte Machbarkeitsstudie Gerätehaus wird ein technisches Fachbüro damit beauftragt, in wie weit das Gerätehaus auf den Stand der Technik ertüchtigt werden kann. Gerade im Bereich der Sozialräume hat sich viel geändert“, erläuterte er die Studie und betonte  mit einigen Beispielen die Notwendigkeit eines Umbaus.

Krupp dankte auch den einzelnen Abteilungen der Wehr. So beispielsweise dem Spielmannszug, der das kulturelle Aushängeschild der Wehr sei und auch beim Familienabend immer die musikalische Begrüßung übernehmen würde, der Jugendarbeit, die die Voraussetzung sei, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern, und der Alters- und Reservemannschaft, die die Wehr weiterhin unterstütze, wo sie kann.

„Sie, die Feuerwehrleute, riskieren viel, um Menschen zu retten, um Menschen zu helfen, um Gefahren vorzubeugen. Was sie tun, ist mir erst so richtig bewusst geworden, als im Juli in einem Mehrfamilienhaus in der Bussardtstraße, in dem auch meine Tochter wohnt, in der Küche einer Wohnung ein Brand von ihnen professionell gelöscht worden ist“, sagte Claudia Stauffer in ihrer Rede. „Die Feuerwehr wird gebraucht und muss sehr schnell am Brandort sein, um noch helfen zu können. Da ist Professionalität, Organisationstalent und ständige Übung gefragt. Es heißt nicht umsonst schnell wie die Feuerwehr. Respekt und Anerkennung schwingt mit“, lobte sie die Ehrenamtlichen. Die Aufgaben wüchsen stetig – aus der klassischen Feuerwehr sei eine Art Universalfeuerwehr geworden. Aus dem Gemeindeleben sei die Feuerwehr gar nicht mehr wegzudenken. Stauffer dankte allen Kameraden im Namen des Bürgermeisters und im Namen aller Gemeinderäte, für ihr Engagement, ihren Mut. Die Gemeinde könne sich nur revanchieren, indem sie sie gut ausstattet, das sei für alle Bürger in Brühl lebenswichtig.

Die Rohrhöfer Göggel begeisterten die Anwesenden mit einem Mariechenmedley, bevor es dann an die zahlreichen Ehrungen ging. Von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung übernommen wurden Samantha Isler und Patrick Engel. Für 40 Jahre aktive Zeit in der Feuerwehrmusik ehrte Kreisstabführer Armin Schmitt Frank Zobeley und Stabführer Andreas Schließer. Thorsten Schweitzer bekam für zehn Jahre Dienst die Ehrennadel in Bronze und Eike Seidler für 15 Jahre das Ehrenzeichen in Bronze des Landes Baden-Württemberg. Für 25 Jahre bekam Melanie Schuhmacher das Ehrenzeichen in silber und Thomas Kemptner und Frank Zobeley für 40 Jahre Dienst das Ehrenzeichen in Gold verliehen. Christian Schwarz wurde mit dem Ehrenkreuz in Bronze des Kreisfeuerwehrverbandes geehrt. Karlheinz Schwab wurde gleich dreimal für besondere Verdienste gewürdigt: Für 50 Jahre Einsatzdienst erhielt er die Ehrennadel in Gold vom Kreis und das Ehrenzeichen in Gold vom Land Baden Württemberg und außerdem das Ehrenkreuz in Bronze für besondere Verdienste, Karlheinz Schwab.

„Die Großbrände, der damalige landwirtschaftliche Betrieb in der Hauptstraße, zu dem wir unser damals neues Feuerwehrfahrzeug schieben mussten, weil es nicht ansprang – alles hat sich in mein Gedächtnis geprägt. So auch die ersten Tage der offenen Tür, zu denen wir die Wurst und den Schaschlik noch selbst produzierten, die Gründung der Jugendfeuerwehr 1972, der Altersmannschaft 1992, sowie das 100-jährige Jubiläum. Ich habe ein gutes Gefühl, was die Zukunft der Wehr betrifft“, sagte Schwab in seiner Rede.

Außerdem wurden André Bruns und Sebastian Mundinger für drei Jahre Jugendarbeit geehrt.

Die Feuerwehr Brühl dankt den Rohrhöfer Göggel die nicht nur durch die Showeinlagen die Veranstaltung bereicherten, sondern auch mit ihrem Team die Bewirtung übernahmen. Ein weiterer Dank geht an die Mitarbeitern der Gemeinde, die uns tatkräftig unterstützen.